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Reisetagebuch USA North-West  3. – 28. Juni 2005

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Freitag 3. Juni 2005

Bern – Genf – Newark – Seattle

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Aufstehen um 4 Uhr, Abfahrt Richtung Genf um 5 Uhr – haben wir nicht Ferien ? Gemütliches Einchecken in Genf, pünktlicher und ruhiger Flug nach Newark. Nachdem von uns in Newark Fotos und Fingerabdrücke elektronisch erfasst wurden, Weiterflug nach Seattle, wo wir bereits um 17 Uhr Ortszeit eintreffen. Übernahme unseres Chevi Trail Blazer und nach 20 Min. durch den Freitagabenverkehr Richtung Tacoma, finden wir problemlos das gebuchte HoliydayInn. Obwohl schon 24 Stunden auf den Beinen und durch fast 14 Flugstunden ziemlich „gschperig“ geworden, können wir es nicht lassen, im nahe liegenden Outback-Steakhouse das erste American Food in Form von zartem Fleisch und kühlen Bier, zu uns zu nehmen.

Samstag 4. Juni 2005

Seattle – Mt. Rainier - Yakima

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Nach dem ersten Frühstück mit deutlich süsserem Touch, starten wir unsere Reise bei stark bewölktem Himmel Richtung Mount Rainier. Der erste Eindruck durch den Staat Washington ist ziemlich europäisch, wenn nicht schweizerisch… Wald, Hügel, nur etwas andere Häuser und Fahrzeuge, welche uns ausserhalb der Stadt immer seltener entgegenkommen. Im Mount Rainier Nationalpark führt uns die Strasse vorbei am Weltcup-Skiort Crystal Mountain über den Cayuse Pass, dann fast rund um den Berg, der sich aber strikt weigert, sich aus den Wolken zu zeigen (hat er etwa Komplexe weil wir Schweizer sind?). Die Temperaturen sind unbestritten zu kühl für Sommerferien, und Schnee liegt auch noch an den Strassenrändern. Weiter durch den Tatoosh National Forest Richtung Yakima. Ein richtiger Regenwald mit riesigen Nadelbäumen, dicht bewachsen und vermoost, sehr feucht, grosse und zahlreiche Farngewächse und sogar die Fahrbahn ist teilweise moosbewachsen. Weitere Namen wie Ohanapecosh, Tatoosh und Snoqualmie erinnern an die Indianer, welche dieses Gebiet einst beherrschten. Über den wunderschönen White Pass erreichen wir das Yakima Valley; plötzlich eine andere Welt: deutlich wärmer, trocken, spärlich bewachsene, teilweise felsige Hügel und stetig zunehmendes Kulturland mit grossen Plantagen für Kirschen, Weintrauben und andere Früchte. Nach kurzem Erkunden in Yakima finden wir Unterkunft im Ramada Inn, zufälligerweise mit wireless High-Speed Internetanschluss. Je nach Berufung werden die Aufgaben Datenaufbereitung oder Pool- und Sonnenbad erledigt. Auch werden erste Überlegungen nach dem Dinner angestellt.

Sonntag 5. Juni 2005

Yakima – Ritzville – Spokane – Coer d’Alene

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Keine Sonne, auch nach dem z’Morge, zu sehen. Wir fahren ostwärts weiter durch das baumlose Yakima Valley. Kilometerlange Hopfenplantagen, welche von uns zuerst als Bohnen oder Soja erniedrigt wurden, säumen die Strasse (itze weis ig, warum z’Bier hie so guet isch gsi). Auch einige riesige Rinderfarmen lösen bei gewissen Reiseteilnehmern bereits Überlegungen an das noch stundlang entfernte Diner aus. Nachdem der Columbia River überquert ist, erwarten unseren Driver schier unlösbare Aufgaben auf den Highways 24 und 26 East: zwischen 5 und 7 Richtungswechsel innerhalb 60 Meilen werden aber zur Zufriedenheit aller Mitfahrer bravourös gemeistert. Auch hier, und durch botanisch weit besser ausgebildete Reisenden als der Autor, kann in der öden Prärielandschaft, welche eher an den Süden der USA erinnert, kein einziger Baum entdeckt werden. Nordostwärts weiter Richtung Spokane, entwickeln sich die gelegentlich auf die Scheibe aufprallenden Tropfen zum Dauerregen. Ein Hotdog- und Cappuccino-Halt bei einer Tankstelle in Ritzville verleitet uns,  die „historic Downtown“ zu besichtigen: ein aussterbendes Provinzstädtchen, in welchem vor jedem dritten Haus eine Tafel mit „For Sale“ im Rasen steckt, und welches scheinbar durch einen gewissen Herrn Ritz kurz vor der Jahrhundertwende gegründet wurde, erinnert eher an einen mittelschlechten Hollywoodfilm mit knapp mässigem Inhalt, als an eine aufblühende Kleinstadt. Kurz vor Spokane plötzlich wieder Bäume auf der Hochebene, welche sich in der Anzahl parallel zum niederprasselnden Regen vermehren. Praktisch in Blindfahrt passieren wir die Stadtautobahn. Der Name Spokane stammt von den hier ehemaligen ansässigen Indianern und bedeutet so viel wie „Kinder der Sonne“. Damit ist für uns praktisch erwiesen, dass sich auch Indianer irren können. Nach acht Meilen überqueren wir die Staatsgrenze (gilt nicht für das Wetter) zu Idaho und nisten uns im La Quinta, des touristisch weit entwickelten Couer d’Alene, am gleichnamigen See, ein. Einheimische Amis bestehen darauf, dass dieser auch von den Indianern abstammende Ortsname, als CorDAlen ausgesprochen wird. Mit Genugtuung nehmen wir zur Kenntnis, dass sich wireless High-Speed Internetanschluss bei den US-Motelketten zum Standard zu entwickeln scheint. Unglaublich, innerhalb drei Stunden ändert sich der Himmel von einem total wolkenverhangenen, regnerischen Grau zu einem klaren Stahlblau.

Montag 6. Juni 2005

Coer d’Alene – Priest Lake - Sandpoint

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Nicht wolkenlos, aber sonnig zeigt sich das Wetter bei unserer Abfahrt in die Region des Lake Coer d’Alene. Monikas Enttäuschung ist gigantisch, als sich die im Reiseführer erwähnte Elchfarm als Elkfarm, also Hirschfarm, outet (die sprachliche Verwirrung von Elk-Hirsch-Elch hat auch den Reiseführerautor übertölpelt). Fahrt entlang am Seeufer, welches leider schon ziemlich von Ferienhäusern und –villen überbaut ist. Weiter in den Norden von Idaho, Richtung Priest River und Priest Lake durch wunderbare, schier endlose, dichte und saftiggrüne Nadelwälder; scheinbar sind hier Borkenkäfer und schädlichen Abgase inexistent oder die Wälder sind resistent dagegen. Auch am Priest Lake liegt der Ferienhausboom im Trend. Trotzdem finden wir in einem State Park eine idyllische Bucht mit Picnictischen und Feuerstellen und sogar die Sonne wärmt uns immer noch durch die Wolkenlücken. Edy’s legendäre Grillwürstchen mit dem speziellen Schwärzungsgrad wärmen uns zusätzlich von innen (zur Kühlung wurde doch tatsächlich das Bier vergessen!). Auf der Rückfahrt nach Priest River passiert es: Monikas Traum erfüllt sich brutal, total unerwartet und ohne jegliche Vorwarnung: 20 Meter neben der Strasse eine echte, lebendige, gras- und schlammfressende Elchkuh, die sich durch unser Auftauchen unberührt zeigt!!! Die Ferien sind gerettet, der Aufwand der letzten vier Jahre für unsere Nordamerikareisen mit über 65'000 Flugmeilen vergessen – ES GIBT WIRKLICH FREI LEBENDE ELCHE und Monika hat einen, nein ZWEI gesehen. Denn 50 Meter weiter, ist noch kurz das Jungtier zu sehen, bevor es sich in den Wald zurückzieht. Müde, glücklich und immer noch ereignisüberwältigt erreichen wir das Städtchen Sandpoint. Der Vorschlag, heute abend ein Lokal zu suchen, welches Elchsteaks serviert, wäre jetzt wohl ziemlich unangebracht…

Dienstag 7. Juni 2005

Sandpoint – Cranbrook – Elko – Pincher Creek (Alberta, Kanada)

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Mieses Wetter. Wir müssen uns entscheiden: entweder südwärts, dann östlich über den Thompson Pass, weiter nach Eureka, Montana; oder nordwärts über Kanada via Crainbrook, dann östlich bis Pincher Creek. Kanada ist unser Favorit. Dauerregen und tief hängende Wolken begleiten uns. Kurz vor der Grenze ein warmes Kafi und ein Stopp im Duty Free Shop. Wie grotesk amerikanische Gesetze sind, erleben wir wie folgt: die Stange Salem Menthol ist wirklich günstig. Beim Zahlen wird mein Name und meine Adresse im Compi erfasst. Da der Shop 1 km vor der Grenze liegt, muss sich die Verkäuferin persönlich versichern, dass wir mit den zollfreien Zigaretten die USA tatsächlich verlassen. Also schliesst sie Ihren Shop ab und folgt uns mit ihrem Auto bis an die Grenze und wartet hinter dem Schlagbaum, bis wir kanadisches Territorium befahren! Kurz vor Cranbrook entdecke ich auf der Karte eine Naturstrasse durch den Wald, als Abkürzung nach Elko; wir haben ja schliesslich einen Chevi 4WD und sind offroaderfahren. Ohne Einwand wird der Vorschlag von allen akzeptiert. Nachdem wir endlich den nicht beschilderten Weg gefunden haben und einige Kilometer hinter uns haben, rechne ich auf der 1:2Mio Karte aus, dass diese von Holzfällern angelegte Piste weit über 60 Km durch die Wildnis führt. Mehr als 20 ebenfalls erstaunte Rehe begegnen uns, der Regen wird nicht schwächer und verwandelt sich schleichend in Schnee, der bisher feste Untergrund in Schlamm. Der Weg steigt kaum merklich weiter an, vergabelt sich immer öfter in identisch aussehende Wege. Nach Km 56 erklärt uns ein zufällig entgegenkommender Einheimischer den Weg, den wir aber nach mehreren Wendemanövern auf den schlammig, verschneiten Anhöhen trotzdem nicht finden. Wir wissen es alle, dass man sich ohne genaue Karten nicht in solche für uns unbekannten Gegenden begibt, aber…  Also, nach fast drei Stunden entschliessen wir uns, die 50 Km Waldweg zurückzufahren. In flottem Tempo rumpeln wir teils leicht slidend zurück. Nach 30 Km verstehen wir die Welt nicht mehr: Wegabschnitte und eine Brücke die wir bei der Hinfahrt bestimmt nicht passiert haben …  wir sind kurz vor Elko, wo wir eigentlich hin wollten. Dann setzen wir unsere Fahrt auf komfortablen Strassen von British Columbia ostwärts fort. Kurz vor dem Crowsnest Pass nach Alberta, holt uns der Winter ein. Eine fast geschlossene Schneedecke, unzählige unter der Schneelast geknickte Bäume und ein frostiger Wind können uns nicht wirklich aufstellen. Auf der andern Passseite innerhalb eines Kilometers nichts mehr von Schnee zu sehen, die Schneegrenze liegt deutlich sichtbar 400 m höher; dafür wieder Dauerregen. In Pincher Creek angekommen, hören und sehen wir die Hochwasserwarnungen für South-Alberta. Das Wetter spielt in Nordamerika, mit Ausnahme des Südwestens, zur Zeit verrückt: überall starke Regenfälle, im Mittelwesten erste Tornados, im Süden erste Hurricanwarnungen..

Mittwoch 8. Juni 2005

Pincher Creek - St. Mary - West Glacier - Whitefish

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Leichter Regen bei der Abfahrt Richtung Süden und US-Grenze, welche wir nach einigen Fragen, Gesichts- und anderen Kontrolle passieren dürfen. Sogar die Sonne verdrängt die Wolken immer öfters, als wir Richtung Glacier Nationalpark fahren, jedoch ein kalter Wind, der hier wohl nicht Biese heisst, ist allgegenwärtig. Gewaltige, schneebedeckte Bergmassive westlich, Hügel- und unendlich weite Graslandschaften östlich, sind die ersten Eindrücke im Staat Montana. Trotz für uns relativ gutem Wetter, ist der viel beschriebene Logan Pass nach West Glacier heute gesperrt (Gründe sind vermutlich Haftungsängste des Staates, wegen greisen Luxuscamperfahrern, die auf einer Schneeflocke ausrutschen könnten). Also bleibt uns nichts anderes übrig, als die Route über East Glacier Park, welche etwa 100 Meilen länger ist, in Angriff zu nehmen. Auch diese ist recht reizvoll, zeitweise sonnig, dann wieder von Schauern begossen, begleitend durch die abenteuerliche Eisenbahnline, welche der Strasse mal links, mal rechts durch die Täler folgt, und interessanterweise von der südlich domizilierten Santa Fe Gesellschaft betrieben wird. Unsere reservierte Luxusblockhütte (wireless Internetaccess und ein Jaccusi untern den Bäumen ist hier Standard) finden wir problemlos zwei Meilen vor dem Touristenort Whitefish. Nach einem vergeblichen Versuch im Safeway den euphorischen Kaufrausch unserer weiblichen Reisemitglieder einzudämmen, stopfen wir unseren imposanten Kühlschrank mit nötigen und anderen Lebensmittel für eine nicht näher definierte Zeitspanne voll, obwohl wir hier nur 3 Tage residieren werden. Aber komfortabel, cool und angenehm ist es im North Forty Resort allemal. Unser bei Nieselregen gegrilltes Filet, die Barilla-Teigwaren, der frische Salat und die ofenfrisch gekauften Donuts schmecken mindestens so gut, wie in einem teuren Steakhaus. Der wieder einsetzende Regen kann unserer guten Laune nichts anhaben.

Donnerstag 9.Juni 2005

Glacier Nationalpark

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Trotz nassem und grauen Wetter fahren wir in den Glacier Nationalpark. Der darin liegende Logan Pass ist immer noch geschlossen. Wir entscheiden uns, einen kleinen Teil des Parkes im Südwesten auf einem ca. 55 km langen Natursträsschen an den Bowmann Lake zu erkunden. Auf dem holprigen Pfad mit Riesenpfützen, durchqueren wir riesige Gebiete, welche 1988 von einem gewaltigen Waldbrand zerstört wurden. Wieder begegnen uns zahlreiche Rehe, die uns aber nur mit flüchtigen Blicken würdigen, um dann gemütlich weiter zu fressen. Das Würstli-Brätlen am See lassen wir aus Temperaturgründen sein. Auf der Rückfahrt, in Columbia Falls, gönnen wir unserem Chevi einen CarWash, da sich seine weisse Farbe mehrheitlich in graubraun verwandelt hat. Relaxen in der warmen Blockhütte ist angesagt, die Damen erwärmen sich zusätzlich im Wald-Jacuzzi. Wir hoffen auf einen trockenen Abend, um unsere saftigen Sirloin-Steaks zu grillen.

Freitag 10. Juni 2005

Glacier Nationalpark – Relaxen in der Blockhütte

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Auch der dritte Anlauf den Logan Pass zu bezwingen scheitert, die Strasse ist scheinbar verschüttet und muss frei gesprengt werden. Da das Wetter nicht wirklich besser ist als an den Vortagen, begnügen wir uns mit einer Tour entlang des Lake Mc Donald’s, wo wir weder in Ufernähe noch auf dem See irgendwelche Anzeichen von Hamburgern entdecken können. Kurz noch einen Abstecher zum Hungry Horse Damm (heisst wirklich so, auch die Ortschaft), dann beschliessen wir, den Rest des Tages wieder in unserer komfortablen Blockhütte zu geniessen. Endlich sind die Temperaturen merklich einige Grade angestiegen. Nun folgt zuerst harte Arbeit mit Fotos und Tagebuch, dann  Hottube-Wellness im Freien, einen tollen Schluck Canadien Whisky als Apèro und die Vorbereitung für das Grill-Dinner.

Samstag 11. Juni 2005

Whitefish – Seeley Lake – Lincoln – Great Falls

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Endlich freundliches Wetter. Fahrt auf der US 83 South, entlang der Rocky Mountains, durch den wunderbaren Flathead National Forest, vorbei an unzähligen Seen und einem männlichen Elch mitten auf der Strasse, der schneller weg, als unsere Digicam bereit ist. Ab Lincoln machen einen kurzen Abstecher von etwa 30 Meilen über die Naturstrasse des Stemple Pass (Bea und Edy Stempfel können dabei einen gewissen Stolz nicht verbergen, was wir natürlich verstehen), zurück über den Flesher Pass auf die US 200 East, die uns durch eine unendlich weite und grüne Hügellandschaft Montanas führt, welche in unregelmässigen Abständen mit Ranches und Rinderherden aufgelockert wird; hier ist der Cowboy-Beruf noch lebendig. Am Nachmittag erreichen wir bei angenehm warmen Temperaturen Great Falls.

Sonntag 12. Juni 2005

Great Falls – White Sulphur Springs – Hadowton - Billings

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Nahe Great Falls Besichtigung der Giant Springs am Missouri: eine Quelle, aus der täglich 1,5 Mia Liter Wasser sprudeln, um dann im 100 m langen Fluss Roe, und damit dem kürzesten Fluss der Welt, in den Missouri zu fliessen, auf welchem neben zahlreichen Enten und Gänsen ein einzelner, grosser Vogel mit grossem Schnabel herumschwimmt, den wir mit unseren bescheidenen zoologischen Kenntnissen als Pelikan einstufen müssen. Anschliessend Fahrt Richtung Süd-Montana; gelegentliche Schauer gehen schleichend in Dauerregen über. Trotzdem können wir unseren Offroad-Trieb nicht unterdrücken, und nehmen einen 20 Meilen namenlosen Pass in Angriff, der uns nach Castle Town, einer ehemaligen Silberminen- und heutigen Ghosttown führen soll. Der Trail zeigt nach 5 Meilen folgende Zustände: steinig und vom Regen stark ausgewaschen oder schlammig, kombiniert mit steil oder etwas weniger steil. Trotz der Zweifel einer Mitfahrerin am Material von Chevrolet und Goodyear, bzw. eventuell an den Fahrkünsten des Drivers, erreichen wir das Ziel unbeschadet. Castle Town hatte 1891 zur Blütezeit 1'500 Einwohner; mit dem Silberschock 1893, verliessen alle Bewohner die Stadt über Nacht. Heute stehen davon noch ein Dutzend halbzerfallene Häuser und Hütten. Nach wenigen weiteren schlammigen Meilen erreichen wir wieder die Zivilisation und eine asphaltierte Strasse, welche uns bei Dauerregen zuerst ost-, dann südwärts nach Billings, der grössten Stadt in Montana, bringt. Unsere Wetterdepression kurieren erfolgreich wir mit einem Besuch des Outback-Steakhauses. Yeaahhhh, der Wetterberich für die nächsten Tage sieht viel besser aus.

 Montag 13. Juni 2005

Billings – Red Lodge – Yellowstone National Park – West Yellowstone 

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Auch US-Meteorologen haben manchmal recht: bei sonnigen Wetter fahren wir in südlich Richtung, gegen den über 3000 m hohen Beartooth Pass. Nichts Neues für uns, auch der ist wegen mehreren Erdrutschen bis auf Weiteres geschlossen. Also nehmen wir den Umweg über den Chief Joseph Highway, mit dem 2500 m hohen Dead Indian Pass, in Angriff. Kurz davor, verlassen wir Montana und überqueren die Staatsgrenze zu Wyoming. Auf dem Dead Indian erwartet uns eine fantastische Aussicht und ein bitterkalter Wind. Kurz vor Cooke City bieten wir unsere bescheidene Hilfe einem ziemlich betagten Ehepaar mit einem platten Suzuki an; da die nächste Lodge nur eine knappe Meile entfernt ist, überlassen wir sie, nach dieser Information, beruhigt ihrem Schicksal. Schon nach wenigen Meilen im Yellowstone Park begegnen wir die ersten bulligen und imposanten Bisons. Eine echt Bilderbuchlandschaft begleitet uns auf den nächsten 120 km durch den Nationalpark nach West Yellowstone. Dabei sind dampfende Erdaktivitäten und schweflige Gerüche, neben zahlreichen Bison- und Hirschbeobachtungen selbstverständlich. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Anwesenheit, den grössten Vulkan der Welt, auf dem wir uns befinden, in den nächsten 3 Tagen unseres Aufenthaltes, nicht aus seinem mehrtausendjährigen Schlaf wecken wird. Wir richten uns in unserer Cabin gemütlich und technisch ein, die weiblichen Reiseteilnehmer besorgen Food. Ein kleiner Negativpunkt ist, dass wir den ersten Tag ohne Internetanschluss erleben. Wir werden vermutlich heute, sofern vorhanden, kurz auf einen Hotelparkplatz mit wireless Anschluss parkieren.

 Dienstag 14. Juni 2005

Yellowstone National Park 

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Bei herrlichem Wetter durchkreuzen wir den ganzen Tag diesen phantastischen und riesigen Nationalpark. Manchmal kommt es einem fast vor, dass diese Bilderbuchnaturkulissen künstlich in einem grossen Vergnügungspark von einer Filmgesellschaft geschaffen wurden. Nachdenklich stimmen uns die gewaltigen Naturkräfte, die sich aus unzähligen Quellen, Geisieren und Schlammlöcher, heiss, mal gross mal klein, oft stark schweflig riechend, vom Innern an die Erdoberfläche drängen. Ein Highlight ist unser Picnic mit den Bisons, welche 50 Meter neben den Picnictischen gemütlich im Gras liegen. Morgen geht es weiter, es gibt noch Vieles zu bewundern.

 Mittwoch 15. Juni 2005

Yellowstone National Park

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Auch der dritte Tag im 9000 km2 grossen Yellowstone (1/4 der Fläche der Schweiz) bietet uns warmes, sonniges und angenehmes Wetter, auf über 2000 m Höhe. Und wieder beeindruckende Naturerlebnisse vom Innern der Erde und den ultimativ herrlichen Landschaften mit teilweise unrealen Farbkombinationen in der Umgebung von heissen Quellen und Fumarolen. Beim Picnic im Wald ebenfalls wieder Überrachungen: statt Brennholz finden wir Unmengen von Morcheln: hier ist jeder Pilzsammler infarktgefährtet! Dann erleben wir USA in Reinkultur: ein hübsches Girl eines  Partyservices fährt mit seinem Van im Wald vor und bereitet neben uns zwei Picnictische zum Lunch für irgendwelche  Touris vor, denen das Mitbringen von Food oder das Bräteln zu aufwendig ist. Übervoll mit wunderbaren Eindrücken steuern wir am Nachmittag unsere Cabin in West Yellowstone an, mit der Vorfreude, dass wir heute Abend unsere Steaks mit einer köstlichen Morchelsauce geniessen werden.

Donnerstag 16.Juni 2005 

West Yellowstone - Cody

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Zum letzten Mal durchqueren wir den Park, Richtung Ost-Ausgang. Am Lake Yellowstone ein letzter Halt, dann klickt es kurz hinter uns, die Elektronik hat nach einer speziellen Reihenfolge des Türeschliessens den Chevi sicher zugschlossen, die Schlüssel stecken im Zündschloss. Ein vorbeifahrender  Parkranger meint die sei very good und verspricht Hilfe zu organisieren. In der Zwischenzeit die Idee von Edy mit dem 5 cm offenen Schiebedach: in der Prärie einen Holzstecken in richtiger Länge suchen, auf’s Dach klettern, die Hand leicht schmerzverzehrt durch den engen Schlitz zwängen und halbblind mit dem federnden Stecken versuchen auf die elektronische Türverriegelung zu drücken – die schliesst aber immer nur, vermutlich weil der Schlüssel steckt und die Zündung aus ist. Also den Schalter der elektrischen Scheiben betätigen – das funktioniert aber nur bei eingeschalteter Zündung! Es gelingt schliesslich den Schlüssel auf Zündung zu stochern und anschliessend die Scheibe zu öffnen. Kaum geöffnet, fährt der Abschlepptruck vor. Wir erklären dem Mechaniker stolz unsere Autoknackerfähigkeiten, er wünscht uns darauf einen schönen Tag und gute Fahrt; ich drücke im einen 10$-Schein in die Hand und wünsche im das Gleiche. Er rattert strahlend mit seinem Truck nach Westen, wir setzen unser Fahrt nach Osten, über den Sylvan Pass und dem Shoshone-River entlang, Richtung Cody fort. Cody wurde 1901 vom berühmten Westernhelden Buffalo Bill (William Cody) gegründet. Sein Geist scheint in der Stadt noch allgegenwärtig zu sein. In den Bars des Städtchens sind waschechte Cowboys mit schmutzigen Jeans, Cowboystiefeln mit Sporen, biertrinkend und mit einem dezenten Geruch nach Rindern anzutreffen. Unser Nachtessen geniessen wir im historischen Hotel Irma, welches ebenfalls von Buffalo Bill 1902 erbaut und betrieben wurde. Königin Viktoria von England schenkte ihm die Bareinrichtung aus Kirschenholz: sie wurde in Frankreich hergestellt, per Dampfschiff nach New York, von dort per Eisenbahn nach Red Lodge, Montana und schliesslich über 100 km per Pferdewagen nach Cody transportiert. Unsere Getränke werden an dieser Bar bereitgestellt. Eigentlich fehlt nur noch, dass jetzt eine Schlägerei oder Schiesserei losgeht - wir sind mitten im Wilden Westen.

Freitag 17. Juni 2005 

Cody – Bighorn Canyon - Buffalo 

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In Cody besuchen wir nach einem echten amerikanischen Frühstück, ein Cowboy-Freilichtmuseum mit vielen interessanten Sehenswürdigkeiten und Informationen über verflossene und erschossene Westernhelden. Dann geht’s weiter durch eine flache, nicht besonders sehenswerte Steppenlandschaft zum Bighorn Canyon. Hier ändert sich die Umgebung schlagartig, vergleichbar mit Utha oder Arizona: trocken, hügelige bis felsige Buschlandschaft, oft mit rotem Boden und Felsformationen. Auch die Temperatur von 30 Grad auf fast 2000 m Höhe erinnern eher an südliche Staaten. Die Kulisse des Canyons ist überwältigend, besonders als noch mehrere wilde Mustangs auftauchen. Mit über 300 m Tiefe ist der Canyon ebenso imposant wie der berühmte Grand Canyon. Ganz speziell ist auch, dass wir hier nicht mehr als zehn andere Touristen angetroffen haben. Zurück auf dem Highway alt14 fahren wir ostwärts gegen die Bighorn Mountains. Ein über 3'000 m hoher, namenloser Pass führt uns bei herrlichem Sonnenschein und starkem aber warmen Wind, über diese Bergkette; auf den höchsten Abschnitten liegen Schneereste am Strassenrand. Nach der Abfahrt gegen Sheridan überrascht uns wieder eine total andere Landschaft: saftig grün und hügelig, die Heimat der Wyoming Rinderherden (>saftige Steaks). Nach einer halben Stunde auf der Interstate 90 erreichen wir unser Tagesziel Buffalo, das wohl eher bekannt als gross ist. Wieder bleibt uns ein eindrücklicher Tag von Wyoming in Erinnerung.

Samstag 18. Juni 2005 

Buffalo – Gillette – Devils Tower - Spearfish – Rapid City 

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Nachdem wir fast 20 Min. in einem kleinen, speziellen Kaffee in Buffalo auf unsere Suny-Side-Up-Eier mit Toast warten müssen, fahren wir auf die Interstate 90 East. So nach einer halben Stunde haben wir das Gefühl, das sich die grüne Hügellandschaft nun langsam ändern muss, was aber nicht passiert. Als wir die Stadt Gillette erreichen, kommt bei mir wegen meiner Unrasiertheit beinahe ein schlechtes Gefühl auf. Dann geht’s nordwärts Richtung Devils Tower, dem Wahrzeichen von Wyoming: ein knapp 400 m hoher, mohrenkopfförmiger Felsen, der irgendwie nicht richtig in die Landschaft passt. Er ist übrigens das erste National Monument der USA. Über Nebenstrassen durch mehrere Täler und Canyons, davon die letzten 100 km durch die Black Hills, steuern wir Rapid City an. Dabei verlassen wird das wunderbare Wyoming und bewegen uns nun in South Dakota weiter. Kurz nach Nemo dürfen wir für einige Sekunden einen Bobcat (vergleichbar mit einem Luchs, nur kleiner) am Waldrand beobachten, der vermutlich ein Reh im Visier hat, welches kurz darauf gestresst und unkontrolliert über die Strasse hetzt und dabei einen Harley-Fahrer in Probleme bringt. Apropos Harley-Fahrer: in den Black Hills begegneten uns bei diesem Bilderbuchwetter weit mehr als Hundert von diesen soundvoll knatternden Maschinen; was für die Töfffahrer von Bern der Schallenberg ist, sind für die Gleichgesinnten von South Dakota die Black Hills. Bei über 30 Grad erreichen wir Rapid City und richten uns für die nächsten drei Tage im Ramada Inn ein.

 Sonntag 19. Juni 2005

Badlands Nationalpark

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Der Badlands Nationalpark steht heute auf unserem flexiblen Reiseplan. Er liegt ca. 80 km östlich von Rapid City, ist 120 km lang und zwischen 2 und 20 km breit. Durch Erosion des lockeren Gesteinplateaus über Millionen von Jahren, entstand sein heutiges, teilweise bizarres, mondähnliches Aussehen. Temperaturen von weit über 30 Grad animieren uns nicht wirklich für ausgedehnte Spaziergänge, obwohl ein stetig blasender Wind den Aufenthalt in der steinigen Umgebung erträglich macht. Diese Umgebung diente übrigens als Naturkulisse für den berühmten Film „Der mit dem Wolf tanzt“ mit Kevin Kostner. Als Rückweg wählen wir die südliche Naturstrasse am Rande des Parks, durch die fast menschenleere „Pine Ridge Indian Reservation“ (sollte jemand mal Ruhe und Wärme suchen, hier kann er beides finden). In Hermosa nehmen wir noch einen Augenschein und ein paar Nasen voll, einer lokalen Rodeoveranstaltung zu uns: Cowboys und –girls, wie im Bilderbuch. Etwas paradox, nach den vielen Steaks aber durchaus verständlich, sind heute unsere Essensgelüste: chinesisch wird favorisiert; wir werden sehen, ob wir in Rapid City fündig werden.

Montag 20. Juni 2005 

Black Hills - Wind Cave Nationalpark – Custer State Park – Mt. Rushmore

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Bevor es heute losgehen kann, müssen wir eine Pneu-Werkstatt in Rapid City suchen: ein Hinterrad unseres TrailBlazers zeigt Offroad-Nachwehen und verliert ständig Luft. Nach einer halben Stunde hat der Mechaniker von Muffler-Tires den Reifen repariert und wir fahren zum den berühmten Mt. Rushmore: statt der in Fels gehauenen Präsidentenköpfe, sehen wir nur Wolken und Nebel; zudem ist hier alles mega touristisch und für einen Parkplatz werden 8$ verlangt. Also sofort umdrehen und durch die kurvigen Black Hills fahren wir in den Custer State Park, Richtung Wind Cave Nationalpark. Dabei verdrängt die Sonne allmählich die Gewitterwolken. Da wir alle Vier keinen Drang zum Höhlenforschen verspüren, suchen wir uns eine Offroad-Strecke als Rückweg. Wie auch am Vortag salutieren Hunderte, wenn nicht Tausende von Prairie Dogs entlang der Strasse unsere Vorbeifahrt, in ihrer typischen, leicht in Rücklage stehenden Haltung. Auf einen Hügel stoppt uns eine Büffelherde, die unseren Weg quert; ein schönes Gefühl: ringsherum nichts als Prärie, ein paar Bisons und wir. Da es jetzt praktisch wolkenlos ist, probieren wir es nochmals mit dem Mt. Rushmore. Von einem Aussichtspunk in den Black Hills, können wir nun deutlich die Felsen-Gesichter der ehemaligen US Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt bestaunen, so dass wir uns nicht in den Touristenrummel begeben müssen. Rückfahrt nach Rapid City, wo wir zur Freude des Personals vom China-Restaurant Imperial, wieder zum Nachtessen erscheinen.

Dienstag 21. Juni 2005 

Rapid City - Edgemont - Laramie

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Kurz nach der Abfahrt, der obligatorische Besuch in den Staaten, eines Christmas-Shops. Dann fahren wir noch einmal durch die wunderbare Gegend der Black Hills, diesmal von Nord nach Süd. Kurz nach Edgemont wechselt die Landschaft in flache, fast unbewohnte Grassteppe und der Staat von South Dakota in Wyoming. Mehr als zwei Stunden sehen wir nichts anderes als unendlich grüne, baumlosen Weiten, teilweise mit riesigen Rinderherden, in regelmässigen Abständen auch einzelne oder Gruppen von Pronghornantilopen. Nach Wheatland biegen wir südwestlich auf die US 34 gegen die Laramie-Mountains ab. Leicht, aber konstant steigt die Strasse gegen den Morton Pass an: nach der Passhöhe gibt es überraschenderweise keine Abfahrt, sondern nur die unendlich weite, auf über 2'100 m liegende Hochebene von Laramie. Nach 40 km erreichen wir unser Tagesziel, die alter Westernstadt Laramie. Eine Stadtrundfahrt vor dem Essen fällt enttäuschend aus: eine der ehemaligen Wildwest-Hauptorte wirkt ziemlich tot und inaktiv; an diesem herrlichen Sommerabend sind kaum Menschen in der Stadt zu sehen. Vor 100 Jahren war hier bestimmt mehr Leben auf den Strassen und in den Saloons.

Mittwoch 22. Juni 2005 

Laramie – Riverside – Steambot Springs

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Bei herrlichem Sommerwetter verlassen wir das enttäuschende Laramie auf dem Highway 130 West. Nach 20 km steigt die Strasse gegen den Snowy Range Pass an. Auf kanapp 3'000 m die sind die ersten Schneereste zu sehen, auf der Passhöhe von über 3'300 m liegen noch richtige Schneefelder, aber alles bei angenehmen, warmen Temperaturen von über 20 Grad. Wieder im Tal, aber immer noch auf 2'000 m Höhe erreichen wir das 79 Seelendorf Riverside. Da wir heute eine kurze Strecke geplant haben, sollten wir unser Tagesziel Steamboat Springs in Colorado kurz nach dem Mittag erreichen; wenn nicht unverhofft ein kleiner Wegweiser Richtung Wälder, mit der Aufschrift  „Steamboat Springs 79 Miles“ (entspricht etwa der Distanz BE–ZH) aufgetaucht wäre. Da wir Naturstrassen durch die Prärie fast nicht widerstehen können, wenden wir und nehmen den staubigen Weg in Angriff, unser linkes Hinterrad ist ja geflickt. Kurvenreich und teilweise etwas holprig geht’s durch die wunderbaren Wälder, grösstenteils Nadelbäume, aber auch grössere Birkenwälder. Nach etwa 45 km erreichen wir einen friedlich liegenden See, im Moment nicht bekannt, ob er überhaupt einen Namen hat, aber auf alle Fälle ist es super idyllisch, warm und wir sind die einzigen Touris; was will man mehr. Nach einigen weiteren Meilen erreichen wir Columbine, hier hat es nicht einmal für eine Ortstafel gereicht (vermutlich weniger als  25 Einwohner), dafür ist ab hier die Strasse wieder asphaltiert. Etwas später als gedacht, treffen wir im mondänen Wintersportort Steamboat Springs ein, eines der Top-Skigebiete Colorados. Im Best Western-Hotel erhalten wir Zimmer für 72$, welche im Winter 250$, um Weihnachten über 300$ kosten. Ein Blick aus dem Hotelfenster zeigt einen gewitterhaften Abendhimmel und die Talstation der Gondelbahn auf den Mt. Werner; ein Winterprospekt zeigt, dass es hier mehr Pisten gibt, als in der Stadt Bern freie Parkplätze morgens um 4 Uhr.

Donnerstag 23.Juni 2005

Steambot Springs – Grand Lake

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Heute nur eine kurze, eigentlich unspektakuläre Fahrt, von Steamboat Spring nach Grande Lake, am Rande des Rocky Mountains Nationalpark. Die von uns reservierte Cabin, erreichte nicht annähernd den Standard unserer Blockhütte in Montana, dafür ist sie pinkig gestrichen. Zudem prasselt unmittelbar nach unserer Ankunft ein kräftiges Gewitter nieder. Unseren leichten Frust essen wir mit einem zarten Rindsfilet vom Grill, mit noch vorhandenen, getrockneten Morcheln aus dem Yellowstone Park, in der Sauce nieder.

Freitag 24. Juni 2005 

Rocky Mountains Nationalpark

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Sonnenschein nach einer kühlen Nacht auf ca. 2500 m. Der Rocky Mountains Nationalpark besteht grösstenteils aus 3 - 4'000 m hohen Bergketten, mit einer imposanten Strasse, welche auf über 3'700 m und damit für uns erstmals über die Baumgrenze von ca. 3'500 m führt. Zahlreichen Hicking Trails sind vorhanden, doch die Höhe spüren wir bereits nach wenigen Schritten, die Temperaturen sind aber mild. Die Tierwelt zeigt uns neben verschiedenen Vogelarten, Hirsche und Murmeltiere. Estes Park ist der grosse Touristenort auf der gegenüberliegenden Parkseite. Der kurze Abstecher zum Bear Lake erinnert eher an einen Hochsommersonntag am Oeschinensee, mit Unmengen an Touristen. Zurück nach Grande Lake sind wir gezwungen, die gleiche Strasse zurückfahren, da die alte, schmale Strasse erst im Juli geöffnet wird; dabei fallen uns die vielen, nicht kurvenfahrengewohnte Amerikaner durch schleichende und weit vom Abgrund entfehrnte Fahrweise auf. Nach einer kurzen Peilfahrt in Grande Lake, finden wir sogar einen ungeschützten Wirelesszugang, um unsere internetmässigen Tagespflichten zu erfüllen.

Samstag 25. Juni 2005 

Grande Lake

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Heute ist Ruhetag auf unserer Reise. Spazieren, Sünnele, Lesen und unseren Chevi ausmisten ist angesagt.

Sonntag 26. Juni 2005 

Grande Lake - Denver

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Letzter Reisetag mit unserem Chevi TrailBlazer. Noch einmal sehen und spüren wir den Schnee auf dem 3'450 m hohen Berthoud Pass. Dann kurz vor Denver machen wir noch einen Abstecher, zu Gunsten unsers letzten Picnics, in den Golden Gate Canyon State Park, wo die restlichen Würstli grilliert werden. Mitte Nachmittag erreichen wir Denver und füllen die knappen Leerräume unserer Koffer noch mit einigen Kleinigkeiten aus der riesigen Aurora Mall aus. Für das letzte Diner unserer Ferien wählen die männlichen Reiseteilnehmer etwas egoistisch, dafür einstimmig, das Hooters aus; selbstverständlich wegen den berühmten Chicken-Wings – ein echt gelungener Abschluss - wer Hooters kennt, weiss was gemeint ist.

Unsere erlebnisreiche und eindrückliche Reise durch den landschaftlich abwechslungsreichen Nordwesten der USA geht damit nach 4'500 Meilen oder 7'250 km zu Ende.

Montag 27. Juni 2005 

Denver – Newark - Genf

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Sonnig und heiss beim Abflug kurz vor 11 Uhr in Denver, Gewitterregen und 2 Stunden Verspätung wegen eines technischen Problems der Maschine in Newark, schwülheiss bei der Ankunft gegen 10 Uhr in Genf.